Donnerstag, 25. Februar 2010

Die siebte Woche - das Problem mit der Stimme


Sieben von 16 Wochen sind geschafft. Und ich bin es auch.
Ich habe schon im Vorhinein gewusst, dass ich Fernbeziehungen hasse und es hat sich bewahrheitet.
Und trotz Zeiten des Videoskypens wird mir die Fremde, die Entfernung und das Getrenntsein so schmerzlich bewusst.
Ich glaube, wenn ich zu früheren Zeiten eine Fernbeziehung hätte führen sollen, wäre ich kläglich gescheitert. Als es keine Telefone gab, kein Internet, sondern einzig und alleine der Schriftweg. Man hat wochenlang auf eine Nachricht des Liebsten gewartet und selbst die prompte Antwort dauert ewig, bis sie beim Gegenüber ankam. Welch trauriger Gedanke.

Ich kann mich zumindest theoretisch darüber freuen, dass wir uns per Internet mit der webcam sehen können. Leider ist uns das in den sieben Wochen erst dreimal gelungen.
Aber als Trost hören wir so gut wie jeden Tag voneinander. Aber das ist alles nicht das gleiche, wie ihn hier bei mir zu haben. Es ist eine Stimme. Eine Stimme, die langsam aber sicher gesichtslos wird. Ihr glaubt gar nicht, wie satt ich es habe, alles immer nur einer Stimme erzählen zu können, Planungen nur mit einer Stimme abzusprechen und aus der Stimme irgendwelche Emotionen zu deuten, die einen wieder aufbauen könnten.
Es ist alles so oberflächlich, so unbefriedigend, so fremd. Manchmal wünschte ich sogar, dass die Stimme einfach mal die Klappe hält, weil es einfach weh tut, sie zu hören.

Eigentlich könnte ich mich ja darüber freuen, dass ich Woche 9 schon mit ihm verbringen kann, aber momentan habe ich selbst dazu nicht die Energie. Ich hab Angst, dass ich mich schon so mit der Stimme abgefunden habe, dass ich mit dem Rest gar nicht mehr umgehen kann.

In diesem Sinne wünsche ich mir selbst einen schönen Jahrestag! Kann ja nur grandios werden, denn schließlich hat die Stimme mir „alles Gute zum Jahrestag“ gewünscht.


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