Montag, 25. Januar 2010

Die zweite Woche - das Nicht-Vermissen


Irgendwie konnte ich es selbst kaum glauben, wie schnell ich mich an das Gefühl des Alleinseins gewöhnt habe. Es ist Routine geworden und es pendelte sich alles recht schnell ein.

Nachdem er Ende letzter Woche in die WG gezogen ist, war die Internetverbindung stabiler. Das heißt, die Telefonate brachen nicht mehr ab und man musste nicht krampfhaft versuchen, einen Termin zu finden, an dem man sich mal hören kann. Es lief gut, die vergangenen Tage.

Ich war froh darum, dass ich lange arbeitete, trieb mein Studium voran, brachte meine Wohnung auf Vordermann und ging zum Frisör.

Oh ja, der Frisör! Bei Frauen ja immer ein Zeichen von Veränderung. Und genau das war es auch. Ich bin meine eigene Chefin, also wurde es Zeit für einen neuen Look. Lange Mähne ab, Pony her. Perfekt!

Aber ab und an überkam mich dann doch das schlechte Gewissen. Ist es ein gutes Zeichen, dass man seinen Freund nicht vermisst oder eher ein schlechtes? Spricht es für die Liebe oder dagegen? Verletzt es oder stärkt es?

Ich kann keine klare Antwort geben, weil ich mir nicht sicher bin. Und ich habe ein wenig Angst davor, mir die Wahrheit einzugestehen, egal, in welche Richtung sie geht. Denn entweder spricht sie für Abhängigkeit oder für das Scheitern der Liebe. Schwieriges Thema, das wohl die nächsten Tage meine Gedanken bestimmen wird.

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