Sonntag, 17. Januar 2010

Die erste Woche - Kommunikationsschwierigkeiten


Die ersten Tage waren schrecklich. Ich war froh um jede Ablenkung, die ich bekommen konnte. Kino, Telefon, Fernsehen schauen, alles hat geholfen. Doch Momente, in denen ich alleine war, habe ich mich auch vollkommen so gefühlt. Alleine. Bei Autofahren oder wenn ich abends nach der Arbeit nach Hause kam. Wenn ich abends im Bett gelegen habe und vor allem am Wochenende.
Nach außen hin habe ich die Starke gespielt, auch für meinen Freund war ich Tapfere, doch tief in mir drin habe ich nur Leere gespürt. Es war ein Gefühl, als ob etwas in mir fehlt.

Mit dem Abschied hielten weitere Probleme Einzug.
Die Zeitverschiebung ist ein großes Problem. Wenn ich wach bin, schläft er, wenn ich schlafe, ist er wach….wenn er zu Hause ist, sitze ich im Büro, bin ich zu Hause, ist schon wieder Nacht bei ihm. Es war zum verrückt werden.
Alle meine Hoffnung legte ich in das erste Wochenende, in den Samstag als großen Kommunikationstag, doch Pustekuchen. Gerade dieser Tag war der erste, an dem mein Freund abends mit Kumpels unterwegs war…er war nicht zu Hause.
Es tat weh….wirklich.
Dann klappte die Kommunikation nicht wirklich. Die Internetverbindung schmierte dauernd ab, die Verbindung zum Telefon wurde unterbrochen, an den öffentlichen Telefonzellen ist es so laut, dass er nichts verstanden hat von dem, was ich gesagt habe, meine Billignummern funktionierten nur, wenn sie Lust hatten. Es war ein Drama. Und ich verfluchte Australien, ich verfluchte die Technik, ich verfluchte alles.
Aber einen Tag später ging es dann wieder bergauf. Wir konnten kurz telefonieren und es war so wohltuend, seine Stimme in Ruhe zu hören!

Meinem Freund fiel die Eingewöhnungsphase schwer. Er hatte oft Langeweile, fühlte sich alleine in dieser fremden großen Stadt. Er fand keinen Anschluss und hatte Sprachschwierigkeiten. Für ihn war es – genau wie für mich – sicherlich nicht einfach.
Am Donnerstag, den 14.01.2010 feierte ich meine erste Woche ohne Freund mit einem Tattoo, das ich mir stechen ließ. Es soll mir Kraft geben, für die Zeit, die mir noch bevorsteht!

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