Dienstag, 8. Dezember 2009

Planung? - Nein Danke!


Ich bin ein Mensch, der gerne Gewissheit hat, wenn etwas Großes ansteht, der gerne eine Vorstellung darüber hat, was ihn in den nächsten Monaten erwartet, der sich gerne auf etwas vorbereitet und planerisch angeht.
Drum habe ich auch schon gepostet, dass ich es schade finde, dass die Planung meines Besuches so schleppend voran geht.
Ich würde mir den Weggang meines Freundes dadurch schön, reden dass ich ihn dort besuchen werde. Und ich würde am liebsten Tag und Nacht planen, was wir dann machen, wann ich komme, wie lange ich bleibe, wo wir übernachten und überhaupt. Einfach alles! Als Ablenkung und als Vorbereitung. Es würde mir Sicherheit geben. Ich lasse meinen Freund ziehen, aber ich weiß mit Bestimmtheit, dass ich ihn schon bald wiedersehe.

Leider ist das bis jetzt immer noch ganz und gar nicht der Fall. Andere Themen sind verständlicherweise immer noch wichtiger.
Ich habe immer noch weder meinen Flug gebucht, noch Übernachtungen, ein Mietauto oder sonst etwas. Unsere Wegstrecke steht grob fest. Das war es dann auch schon.
Ich weiß nichtmals mehr, ob er überhaupt dort unten Urlaub bekommt, das heißt, selbst mein Besuch steht noch in den Sternen.
Ich hasse es, ihn so gehen zu lassen ohne etwas in der Hand zu haben, was mich sicher zu ihm bringen wird. Ich fühle mich so abgestellt, so als würde ihm gar nichts an meinem Besuch liegen, so als wäre es mehr Ballast als Freude…ich kann das gar nicht erklären.

Wir haben uns sogar darauf verständigt, dass wir ALLES ganz kurzfristig planen. Und nichts vorher buchen…..klingt für mich irgendwie nach „Hintertürchen offen halten“….nun ja.

Genug schwarz gemalt. Es kommt, wie es kommt.


Die Zeit rinnt...


Heute ist der magische Tag…..noch exakt einen Monat, dann ist er weg.
In der letzten Zeit bin ich wirklich mit mir zufrieden gewesen, was meine Gemütslage so angeht, aber so langsam wird mir – wird uns beiden – der Abschied immer bewusster.
Wir merken, dass uns die Zeit davon läuft….dass wir noch soooo viel machen wollten, und einfach keine Zeit mehr dafür finden. Wir wollten ja unbedingt noch ins Kino, griechisch Essen gehen wäre auch nochmal schön, Billard spielen ebenso wie Cocktails trinken. Dann wollten wir noch in die Sauna, an der Diashow arbeiten, jemanden besuchen gehen und und und. Immer vor Augen zu haben, dass man jetzt langsam Prioritäten setzen muss, weil man eben nicht mehr für alles Zeit hat, ist erschreckend.
Traurig irgendwie.
Aber auch wenn wir uns sagen, dass wir im Mai ja noch genügend Zeit haben, man kann nie sagen, was dann sein wird…da können wir uns vornehmen, was wir wollen.
Nennt meine Einstellung ruhig pessimistisch, ich nenne sie eher realistisch.

Irgendwie macht mich diese Situation, dass wir nur noch „vier gemeinsame Wochenenden“ haben sehr angespannt. Ich denke mir immer, dass alles perfekt sein muss und alles wunderschön und wir noch dieses und jenes machen und ich noch dieses und jenes sagen muss. Jeden Tag aufs Neue bin ich motiviert eine tapfere gute Freundin zu sein und jeden Tag scheitere ich kläglich daran.
Ich glaube dadurch, dass ich mich so unter Druck setze mache ich noch mehr kaputt. Tränen sind nicht aufzuhalten, in einem schönen Moment überkommt mich der Gedanke des Abschieds. Ich bin wirklich unerträglich zur Zeit und trotz allem Mut zureden gelingt es mir nicht, einen „schön geplanten“ Tag auch wirklich schön werden zu lassen.

Es macht mich verrückt, wirklich. Und traurig, wütend, resignierend, unkonzentriert, ungeduldig, unglücklich.

Trotz allem bin ich sehr froh darüber, dass er an meinem Geburtstag bei mir war, dass wir uns an Weihnachten sehen werden und wohl auch Silvestere gemeinsam verbringen. Für mich sind das Schlüsseltage im Jahr, an denen ich ungern auf meinen Freund verzichten möchte. Von daher bin ich – auch wenn ich es durch den Abschiedsgedanken nicht nach außen tragen kann – glücklich ihn jetzt noch bei mir zu haben.

Ihr seht, das Ticken des Countdown wird lauter…

Dienstag, 10. November 2009

Es hat geklappt!

Studium, ich komme!

Was ich gestern ganz vergessen habe zu erwähnen: ich bin an der Freien Journalistenschule für mein Fernstudium Journalismus angenommen worden! Am 1.12.2009 geht es los und ich bin schon richtig aufgeregt!
Ich freu mich so, dass es geklappt hat und werde in meinem neu eingerichteten Blog, den ihr unter http://freie-journalistenschule.blogspot.com verfolgen könnt!

Freu mich, wenn ihr vorbeischaut!

Montag, 9. November 2009

Alles will gut geplant sein!


Immer noch die Ruhe vor dem Sturm, würde ich sagen.
Aber für mich rückt langsam ein anderes Thema als der Abschied in den Vordergrund: mein Besuch bei ihm!

Verständlicherweise ist dies nicht das Thema Nr.1 meines Freundes, weil er erst zunächst einmal an die Wohnungssuche und den Autokauf, seine neue Arbeit und das Suchen von Kontakten denkt, aber für mich ist es sehr wichtig, deshalb finde ich es etwas schade, dass er da nicht, so wie erhofft, mitzieht.

Von Anfang an war klar, dass ich ihn besuchen werden und zunächst hieß es auch, dass er sich die 3 Wochen Urlaub, die er hat, nimmt, wenn ich da bin, damit wir die Zeit ganz für uns und unsere geplante Rundreise habe.
Mittlerweile sieht das alles etwas nüchterner aus. Er müsse erst abklären, ob er überhaupt 3 Wochen Urlaub machen könne, er wolle eigentlich nicht seine 3 Wochen komplett am Stück nehmen und außerdem muss man ja eh aufs Geld schauen.
Mittlerweile ist es November, ich müsste meinem Arbeitgeber langsam mal sagen, wie meine Planung aussieht (denn ich möchte für Australien unbezahlten Urlaub nehmen) und mein Freund schiebt das Thema weiter vor sich her.

Mir bleibt nichts anderes übrig, als traurig mit anzusehen, wie ein gutes Flugangebot nach dem anderen verstreicht und die Preise immer teurer werden. Aber ich nutze die Zeit sinnvoll und plane unsere Rundreise! In den nächsten Einträgen werde ich euch unsere Route näher vorstellen!

Freitag, 30. Oktober 2009

Visum ja! - aber welches?




Heute mal wieder einige praktische Neuigkeiten und Hinweise.
Zur Einreise nach Australien benötigt man neben einem noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass auch ein Visum. Dieses muss man im Vorfeld beantragen, damit die Einreise nach Australien überhaupt gewährt wird.
Mein Freund stand vor der schwierigen Aufgabe, das Visum zu finden, was für ihn gilt. Und das war gar nicht so einfach.
Das einfachste alle Visa fällt schon einmal weg, da er länger als 3 Monate dort bleiben wird.
Also stehen noch das „Long stay Visitor“-Visum,das „Working holiday“-Visum und das Visum für Praktika zur Auswahl.

Ist man in Australien berufstätig, so spricht alles für Working holiday, aber wie ist es, wenn man als Referendar down under tätig ist, also arbeitet, aber sein Geld weiterhin aus Deutschland bezieht?! Genau das hat sich mein Freund auch gefragt.
Nach einigen Mails und Telefonaten zwischen der Australischen Botschaft in Berlin und ihm besteht nun Klarheit. Es genügt ein Stay-Visitor-Visum! Glück gehabt, denn dies ist billiger als das andere ;-)

Ich muss sagen, da habe ich es um einiges einfacher, wenn ich ihn denn besuchen gehe: ich bin stinknormaler Tourist, beantrage, so wie der Name schon sagt, das Touristenvisum, welches nichts kostet und bin glücklich! So einfach ist das! ;-)

Die zweite Frage, vor der mein Freund jetzt steht, ist die, der Auslandskrankenversicherung. Für Kurzurlaub gibt es beim ADAC oder bei diversen Kreditkartenanbietern einen günstigen Tarif, aber wie sieht es aus, wenn man länger bleibt? Diese Frage ist noch nicht abschließend geklärt. Aber ich werde berichten.

Dienstag, 27. Oktober 2009

ich hasse Abschiede!!!

Abschiede gehörten noch nie zu meinen persönlichen Stärken. Ganz im Gegenteil, egal, wie lange der Abschied sein wird, es ist für mich die Hölle. Ist die Person – und da spielt es keine Rolle ob beste Freundin, Familie oder Freund – dann mal weg, dann geht es auch wieder, aber bis zu diesem Tage spielt in mir ganz großes Kopfkino.
Ich stelle mir dann immer den Tag des Abschieds vor. Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuss, ein letztes Umdrehen, ein letztes Winken und dann……dann ist man allein.
Allein die Vorstellung daran, dass es bald soweit sein wird, lässt es mir eiskalt den Rücken herunter laufen.

Aber an dieser Stelle muss ich mir mal selbst ein Lob aussprechen! Bisher habe ich mich wirklich sehr gut im Griff. Natürlich überkommen mich immer mal wieder Momente, in denen ich denke „oh oh, DER Tag rückt näher“, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit mir. Natürlich ertappe ich mich dabei, dass ich die Wochenenden zähle, die wir noch gemeinsam haben (Anmerkung: wir sehen uns nur einmal in der Woche und einen Tag am Wochenende), wie oft ich neben ihm noch aufwachen werde (es sind nur noch 10 Mal!!!!) usw., aber anders als meine Befürchtung bin ich nicht die ganze Zeit mit den Tränen am Kämpfen.

Ich hoffe, es geht so – in meinen Augen – gut weiter!!!
Mein Freund ist ziemlich genervt von Tränen, von schlechter Laune. Er versteht das alles nicht. Er sagt „es sind doch nur 4 Monate und ich habe es sowieso schwerer als du“. Nun denn. Aber ich finde, es ist immer noch ein Unterschied zwischen demjenigen der geht und demjenigen der zurückbleibt. Außerdem versteht er nicht, wie man jetzt schon die Tage zählen kann, wie man jetzt schon an den Tag des Abschieds denken kann, wie man jetzt schon etwas thematisiert, was erst in 2,5 Monaten sein wird….

Aber ich bin so wie ich bin und ich stehe dazu. Und die Sorge, die er hat, dass ich ihm mit meiner Traurigkeit und schlechten Laune am Telefon die Stimmung vermiese, kann ich ihm sogar sicher nehmen. Denn, ist der Abschied erstmal geschafft, komme ich wirklich gut klar mit der Situation. Davon bin ich überzeugt!

Und um noch einmal auf den Abschied zu sprechen zu kommen: soll ich mit zum Flughafen fahren oder sage ich zu Hause byebye???

Dienstag, 20. Oktober 2009

Erfahrungsberichte gesucht


Momentan ist es ruhig, was das Thema Australien angeht bzw. was die Konflikte zum Thema Australien angehen.

Mein Freund hat Angst. Angst vor der Herausforderung, dem Einleben, dem Wohnung suchen, der Sprache, der neuen Umgebung und der neuen Arbeit.
Ihm wird bewusst, dass im Januar ein großes Abenteuer wartet, bei dem er erst mal alleine da steht. Es kommt keiner mit, der ihm in der ersten Zeit hilft. Was geregelt und geklärt werden muss, muss er alleine tun.
Aber ich denke, wenn er sich erst mal eingelebt hat, dann wird es besser. Er wird dort Kontakte finden, er wird dort arbeiten, so dass Zeit vergeht, er wird viele neue Eindrücke gewinnen und viel unternehmen. Und dann wird er es nicht mehr bereuen, glaube ich mal.

Momentan sucht er Personen, die bei der gleichen Anwaltskanzlei ihr Referendariat abgeleistet haben, wie er es tun wird. Er wird bei Dammholz arbeiten, in Sydney (http://www.dammholz.com.au/). Aber das scheint gar nicht so einfach zu sein. Weder in Gruppen im Internet, in Communities oder in irgendwelchen Blogs berichten Personen über ihre Erfahrungen bei Dammholz, obwohl es eine wirklich renommierte Adresse für die Auslandsstation im Jura-Studium ist.
Schade eigentlich.
Er hätte gerne im Vorfeld gewusst, wie die Leute dort so ticken, ob es einen Dresscode gibt, wie es mit Urlaub aussieht, wie die Arbeitszeiten gehandhabt werden, welche Aufgaben einem Referendar aus Deutschland übertragen werden usw.

Ich persönlich finde es schwer, ihn so unglücklich zu sehen. Einerseits war es sein Lebenstraum und ich habe es ihn bewusst alleine organisieren lassen, aber andererseits will ich ja auch, dass es ihm gut geht und er soll sehen, dass sein Schritt okay für mich ist. Also, liebe Leser, falls ihr jemanden kennt, der bei der Anwaltskanzlei Dammholz gearbeitet hat oder arbeitet, dann bitte melden! :-)


Freitag, 9. Oktober 2009

Ablenkung Fernstudium



Nachdem mich der Dienstag etwas geschockt hatte und mir Australien wieder allzu deutlich vor Augen geführt hat, geht es mir jetzt wieder besser. Verdrängung funktioniert!

Aber mir ist bewusst geworden, dass wir nur noch 12 Wochenenden haben, die wir miteinander verbringen werden. Und darunter fallen noch Geburtstage, Weihnachten und Silvester. Das heißt, es bleibt also gar nicht mehr viel Zeit.

Ich habe mir vorgenommen, die Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Die Zeit, die er noch da ist möglichst intensiv erleben und die Zeit, die er weg ist, mein Leben zu leben und selbst zu gestalten.

Ich habe mich jetzt an einer Journalistenschule beworben und wenn sie mich nehmen, dann könnte ich zum 01.12. dort anfangen! Das hieße, ich könnte mich – rein ablenktechnisch – sofort in mein Fernstudium stürzen und die Zeit, in der mich die Einsamkeit überkommt sinnvoll nutzen! Ich freue mich richtig auf diese neue Herausforderung!

Und außerdem habe ich jetzt schon mein Beschäftigungsprogramm für den langen Flug nach Australien, wenn ich meinen Freund besuche. Da kriege ich ja wohl mehrere Kapitel locker durchgearbeitet.

Hört sich jetzt alles toll an! Aber erstmal müssen sie mich nehmen! Daumen drücken ist angesagt!

Dienstag, 6. Oktober 2009

Mein - Dein - Unser???



Oh nein! Heute Morgen habe ich es erfahren! Mein Plan von 110 Tagen bis zum Abflug ist dahin. Er fliegt bereits am 07.01.2010.
Aus Ende Januar ist jetzt der 7. geworden. Hilfe!

Obwohl es nur drei Tage vor dem eigentlichen Abflug sind, hat mich dieses Wissen mal wieder aus der Bahn geworfen. Vielleicht auch, weil es wieder mal vorher nicht mit besprochen wurde.
Schade, eigentlich, denn so etwas geht ja schon uns beide an. Aber mein Freund sieht das anders. Es ist seine Sache, sein Ding, sein Traum, er zieht es durch und sowieso, was misch ich mich denn da ein.

Manchmal wünschte ich mir, dass er mich mehr involvieren würde in seine Pläne. Aber meistens gibt es dann ja Knatsch oder ich werde traurig. Von daher verschweig er es oder sucht sich andere Redepartner. Ich finde es extrem egoistisch und mich stört das sehr. Okay, ich gebe zu, mit mir vorher darüber reden, würde mir Australien vielleicht nicht schmackhafter machen, aber trotzdem hätte ich das Gefühl integriert zu sein, dass auf meine Meinung wert gelegt wird, dass dieser ganze Auslandsaufenthalt auch ein wenig mich tangiert und nicht nur ihn. Ich würde mich einfach verstandener fühlen, irgendwie.

Falsch gedacht?
Ich weiß es nicht…

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Gedanken müssen raus


Ich habe folgendes Problem. Liegt mir etwas auf dem Herzen, so muss ich es auch aussprechen. Alleine dadurch ist alles schon gar nicht mehr so schlimm. Knabbere ich allerdings ewig alleine an diesen Gedanken herum, so ist mit mir nichts mehr anzufangen. Ich verkrieche mich zu Hause auf der Couch und leide leise vor mich hin. Für dich Aussenwelt gar nicht groß sichtbar, aber für mich sehr wohl.

Also war für mich von Anfang an klar, das Thema Australien nicht zu verschweigen und wenn mich irgendetwas beschäftigte musste darüber gesprochen werden. Leider kam dies bei meinem Freund gar nicht gut an.

Liegt wohl daran, dass wir beide selten von unserer Meinung abweichen und verdammt unterschiedlich sind. Also machten meine Gespräche alles noch viel schlimmer. Es gab ständig Streitereien und Knatsch. Wir konnten kein einziges Telefongespräch ordentlich beenden und standen sogar schon mehrmals haarscharf an der Trennung. Von Normalität waren wir sehr weit entfernt.

Ich musste mir für meinen „Redebedarf“ also neue Kompensationen suchen und habe sie in Foren, Gruppen, Gleichgesinnten, und Freunden gefunden! Wer kann dich besser verstehen als jemand, der genau das gleiche erlebt (hat)? Niemand!

Allen, denen es so geht wie mir, kann ich nur empfehlen, sich auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen und anhand von Erlebnisberichten zu sehen, dass alles manchmal gar nicht so schlimm ist!

Und eine weitere optimale Möglichkeit, sich den Ballast von der Seele zu bekommen, ist Schreiben…..Tagebuch, Briefe und Blogs! Also los, ihr Zurückgebliebenen, haut in die Tasten, freue mich, auch bald etwas von euch zu lesen!

Mittwoch, 23. September 2009

Hilfe! Fernbeziehung!



Nachdem aus der ersten fixen Idee, langsam aber sicher Planung wurde, bekam ich erste Zweifel.



Irgendwie lag es gar nicht in meinem Sinne, meinen Freund ziehen zu lassen, so weit weg für so lange Zeit. Aber eins war mir trotz der Trauer, die mich bei dem Gedanken überkam sofort klar: verbieten werde ich es ihm auf keinen Fall!
Es wäre das Schlimmste, wenn er mir später mal an den Kopf werfen würde, dass ich ihm seinen Traum zerstört habe. Und so schwer mir der Abschied auch fallen wird, so ist es für ihn eine riesige, vielleicht einmalige, Chance solch eine Erfahrung zu machen.
Nein, da hieß es für mich nur zurückstecken und letztendlich zurückbleiben, so schwer es mir auch fallen mag.

Ich habe lernen müssen, das Verhalten meines Freundes nicht auf mich zu beziehen. Er geht ja nicht nach Australien, um so weit weg wie möglich von mir zu sein, er geht auch nicht nach Australien, damit er mich nicht mehr sehen und hören muss, es stecken ja andere Gründe dahinter (hoffe ich doch mal ;-)). Aber um mich nicht mehr zu sehen, gibt es auch leichtere Wege, als nach Australien zu entfliehen…

Und so habe ich mich langsam, ganz langsam mit dem Gedanken Australien vertraut gemacht. Doch – auch wenn das jetzt egoistisch klingen mag – war es mir leider nicht möglich, ihn großartig bei Job- und Wohnungssuche zu unterstützen, für ihn die Initiative zu ergreifen und seine Korrespondenz zu übernehmen. Damit hätte ich mir selbst zu sehr weh getan.

Aber er ist ja schon ein großer Junge und hat das auch ohne mich hinbekommen! :-)

In diesem Sinne:

Loslassen heißt nicht, jemanden zu kritisieren oder jemanden zu reglementieren, sondern versuchen, das zu werden, wovon ich träume, dass ich es kann.

Dienstag, 22. September 2009

Noch 110 Tage…..dann heißt es Abschied nehmen.


Im März 2009 – an unserem letzten Tag im Urlaub - eröffnete mir mein Freund, dass er nach Australien gehen möchte: Lebenserfahrung, Auszeit, neue Eindrücke.

Aus einer Idee im Suff und einem „es ist ja bloß ein Gedanke, mach dir jetzt mal noch keinen Kummer“ wurde ein mittlerweile fest geplanter Auslandsaufenthalt von 4 Monaten ab Januar 2010.




Ihn verschlägt es nach Sydney und ich bleibe hier zurück.

Noch weiß ich nicht, was schwerer für mich ist.
Die Zeit, in der der Abschied unweigerlich näher kommt oder die Zeit des Alleinseins. Aber ich werde euch in den nächsten 220 Tagen auf dem Laufenden halten, über die Vorbereitungen, meine Ängste, Freuden, die guten Momente, die schlechten Momente, Streitigkeiten und Harmonien.
Neben dem Einblick in mein Seelenleben sammele ich hier noch Wissenswertes rund um das Thema Australien, Ausland, Loslassen und Wiedersehen!

Ich hoffe, dass ich einige Leser finde, die mich in der nächsten Zeit bei der Herausforderung meines Lebens „wie meistere ich eine Fernbeziehung“ begleiten werden und vielleicht auch unterstützen.

Der Countdown läuft...